Havixbeck - Das abendliche Treffen der "Bürgerstiftung Havixbeck" am Dienstag war beeindruckend. Schon der Versammlungsort - die restaurierten historischen Räume auf Haus Havixbeck - bildeten ein ansprechendes Ambiente, dazu der Auftritt einer Bläsergruppe des Jugendorchesters mit Christopher Krone, Julian Matt, Damian Hardenberger und Tobias Wagenknecht.
Dem Hausherrn und Vorsitzenden des Stiftungsrats, Clemens Freiherr von Twickel, galt der besondere Dank von Alt-Bürgermeister Klaus Gottschling, der Vorsitzender des Stiftungsvorstands ist.
Klaus Gottschling erinnerte an die Gründung der Stiftung vor rund zwei Jahren, die letztlich unter dem Gedanken "Von Bürgern für Bürger - gemeinsam Gutes tun" entstanden war. Er informierte über die bereits bewilligten konkreten Maßnahmen, die dank der Bürgerstiftung eingeleitet werden konnten.
Dazu zählen zwei Anträge der Gesamt- und Musikschule zur Unterstützung von Kindern weniger betuchter Eltern, eine Anfrage des Seniorenheims Marienstift Droste zu Hülshoff zur Verbesserung der Freizeitgestaltung, das Aufstellen einer Bank nahe der Bruder-Klaus-Kapelle sowie die Unterstützung eines Gesundheitsprojekts für Kinder in der Grundschule.
Das alles war und ist nur möglich, weil das Stiftungskapital mit je 10 000 Euro der Sparkasse Westmünsterland und der Volksbank Baumberge sowie mit 47 156 Euro der von Twickelschen Stiftung "Arme Frauen und Altenhilfe“ und Zustiftungen von Mitgliedern und Spenden aus der Bevölkerung zum 31. Oktober dieses Jahres bereits 86 346 Euro betrug.
Diese Zahlen, vom stellvertretenden Vorsitzenden Hans-Gerd Hense vorgetragen, hoffen die Stiftung bald auf mehr als 100 000 Euro steigern zu können. "Damit die Erträge aus diesem Stiftungsgeld - und nur diese dürfen im Sinne der Satzung verwendet werden - möglichst weiter wachsen."
Mit einer wahren Fleißarbeit über das Wirken von Haus Havixbeck in und für den Ort, lieferte Vorstandsmitglied und Heimatforscher Friedhelm Brockhausen, einen sehr informativen geschichtlichen Beitrag.
So erfuhren die gespannt lauschenden Gäste historische Details über die Geschichte der erwähnten Stiftung "Arme Frauen und Altenhilfe". Dieses bereits im Jahr 1577 erbaute "Leprosenhaus" kam Anfang des 17. Jahrhunderts in die Verwaltung des Havixbecker Pfarrers Heinrich Heimann und später, nach dem großen Brand vom 25. April 1690, an die Familie von Twickel.
"Damit", so Brockhausen, "war der Grundstock für unsere heutige Bürgerstiftung gelegt."